Damen-Express überrollt Neuruppin

10 Okt

Nicht ganz ohne Wut im Bauch, ob der nicht nachvollziehbaren Entscheidung der Staffelleitung, das ausgefallene Spiel gegen Hennigsdorf ohne Nachhol – Möglichkeit mit 2:0 Punkten für Hennigsdorf zu werten, empfing der SVE die Damen des SV Union Neuruppin. Noch immer leicht ersatzgeschwächte Eichstädterinnen trafen zu Beginn der Partie auf einen nervös agierenden Gegner. Nach der Startphase fingen sich die Gastgeberinnen aber und spielten Handball „von einem anderen Stern“. Überragendes Abwehrverhalten, sicheres Kombinationsspiel, sehr gute 1 gegen 1 Situationen, eine gut aufgelegte Torfrau und zu guter letzt eine pfeilschnelle Anne Rückforth waren der Garant für einen 11:4 Halbzeitstand. In der Halbzeitpause waren sich alle Beteiligten einig, dass es wichtig sei, jetzt nicht nachzulassen, da die Neuruppinerinnen durch ihre körperlichen Vorteile das Spiel sicher nicht kampflos hergeben würden. Tatsächlich versuchte sich der Gegner zu Beginn der zweiten Hälfte noch einmal ins Spiel zu bringen scheiterte aber vor allem an den schnellen Außen des SVE und immer noch an der hervorragend arbeitenden Abwehr des SVE. Anica Hanke und Jennifer Müller ließen in dieser Phase die Gegnerinnen mehrmals „alt aussehen“. Anja Albrecht und Indra Wiebach routierten im Rückraum und schafften Räume für ihre Mitspielerinnen, die von vielen Positionen aus genutzt werden konnten. In den letzten 10 Minuten der bereits entschiedenen Partie brachte Neuruppin noch einmal die körperlich sehr starke Kreisläuferin, die von der Abwehr des SVE nur schwer gebremst werden konnte. Aufgrund eines Spielsstands von 27:9 und 28:10 galt es an dieser Stelle für den SVE aber nur noch konzentriert zu Ende zu spielen unverletzt zu bleiben. Glücklicherweise sorgten die Schiedsrichter in dieser Phase des Spiels mit konsequenten Entscheidungen dafür, dass die Partie nicht nochmal eine unnötige Härte bekam. So endete der bislang erfolglose Spieltag mit einem 30:1  für die Damen des SV Eichstädt, die sich zu recht nach der Partie von den Zuschauern feiern ließen. Trainer Frank Stephan war nach dem Spiel hoch zufrieden: “Die Mannschaft hat eine tolle Leistung gezeigt, die den Zuschauern und mir viel Freude gemacht hat. Die Abwehrarbeit war eine der besten Leistungen, die ich in Eichstädt erlebt habe. Vor allem in der ersten Halbzeit wollte mir das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht weichen. Anne Rückforth gehört mit ihren 9 Toren und ihrer aufmerksamen Spielweise ein großes Stück vom Kuchen, aber alle gemeinsam haben diesen Kantersieg ermöglicht. Teamarbeit und Zusammenhalt sind schon immer unser Credo gewesen und in diesem Spiel haben wir alle Register gezogen.“

Braun – Hanke (4), Kennig, Albrecht (3/2), Rückforth (9), S. Müller (7), Teichert (2), J. Müller (4/1), Wiebach (1) , Figul

Zu den Umständen des Spiels gegen Hennigsdorf äußerte sich der Trainer: „Zwar schauen wir nicht auf die Tabellenspitze – das ließe unsere derzeitige Personalsituation auch gar nicht zu, aber die verlorenen Punkte sind sehr schmerzhaft. Die Mannschaft war nicht spielfähig, weshalb ich unseren Vorstand gebeten habe eine Spielverlegung zu beantragen. Unser 1. Vorsitzender hat dann nach einem Gespräch mit Hennigsdorf und deren Einverständnis die Spielverlegung beantragt. In einem Folgegespräch wollte Hennigsdorf von ihrem Einverständnis nichts mehr wissen. Ich habe dann Spielerinnen angesprochen, die nicht zum Kader gehören, die uns ausgeholfen hätten. Obwohl wir nun spielfähig gewesen wären, stimmte die Staffelleiterin einer erneuten Ansetzung nicht zu. Ich persönlich finde es sehr bedauerlich, dass solche Entscheidungen getroffen werden können. Als Betroffener ist man der Staffelleitung ausgeliefert und muss sich mit der dort getroffenen Entscheidung ohne die Möglichkeit der Remonstration abfinden. Ich empfinde die Umstände der Spielwertung als unsportlich und kann nicht nachvollziehen, dass sich eine Mannschaft „bockig“ stellen darf, ohne dass dies Konsequenzen hat. Als demokratisches und sportliches Miteinander kann ich diesen Vorfall nicht sehen und wünsche mir, dass wir die Möglichkeit bekommen, das Spiel nachzuholen.“