Keine Chance in der Landeshauptstadt

27 Sep

Mit dem ersten Sieg aus dem ersten Spiel der Saison im gestärkten Rücken fuhr die Mannschaft des SV Eichstädt am 14.09.2019 nach Potsdam.

In einem dichten Wohngebiet aus Mehrfamilienhäusern nahe der Autobahn fanden wir uns in einer schmalen Schulsporthalle wieder. Auf staubig-rutschigen Füßen ging es eilig in die Erwärmung, denn das vorherige Spiel, in dem die Jugend des VFL Potsdam bereits einen Kantersieg feierte, dauerte länger. Mit Harz an den Händen, einer strukturierten Ansprache des Trainers und den blendenden Sonnenstrahlen der offenen Fenster im Rücken gingen wir direkt mit 2 Toren in Führung. Diese waren hart erkämpft und durch unseren Torhüter Dirk Klasen hinten abgesichert. Die Potsdamer standen dicht und kompromisslos in der Abwehr und bestraften jeden Fehler und nutzten jede Schwäche aus. Dennoch ließen wir uns nicht abschütteln. Wir hatten uns im Sommer weiterentwickelt und uns für die Saison neu eingeschworen.

Die junge Truppe der Sportschule um einige erfahrene Akteure zog durch schnelle Tore und einen wurfgewaltigen Rückraum auf 5 Tore davon. Doch dann fassten wir uns wieder, standen beständiger in der Abwehr und verkürzten mit Spielmacher Tobias Zietz durch geduldig ausgespielte Züge auf zwischenzeitlich zwei Tore Rückstand – 15:13 in der 29. Spielminute.

Hier Punkte zu holen war kein Ding der Unmöglichkeit. Potsdam spielte schon hochklassig. Nun lag es nur noch an uns ein paar Schippen drauf zu packen. So starteten wir mit drei Toren Rückstand in den zweiten Durchgang – und verloren für wenige Minuten den Faden, während Potsdam noch einen drauf setzte. Wie bereits erwähnt, bestrafte Potsdam jeden Fehler, sodass wir uns pünktlich zum 27:16 wieder aufwachten. Nach dem Prinzip der Anziehung sammelten wir direkt noch zwei Zeitstrafen in kurzer Folge. Doch (!) da wir nun wieder wach waren, konnten wir trotz Unterzahl den Spielstand halten und erzielten über wurfstarke Rechtsaußenspieler weitere Tore. Nun, da der Sieg außer sichtweite war ging es nur noch darum die Tordifferenz einzudämmen und viele Erfahrungen und Erkenntnisse über uns selbst mit nach Hause zu nehmen.

Am Ende stand es 38:24. Unsere Besten Schützen waren Tobias Zietz, der allein sechs seiner neun Tore über abgezockt verwandelte 7-Meter erzielte, und Raphael Reitmeyer aus dem Rückraum (4 Treffer). Potsdam war an diesem Tag einfach die bessere, erfahrenere und konstantere Mannschaft. Während wir uns über den Sommer steigerten, tat Potsdam dies auch und unterstrich seine klaren Aufstiegsambitionen.

Klasen – Tews, Schröder, Bräseke (3), Schremmer (1), Reitmeyer (4), Ihle (1), Schneider (2), Fichtelmann (1), Gebhardt (2), Tiedtke, Zietz (9), Wiezorrek (1)