30 Minuten fast perfekter Handball

16 Mrz

Mit Schwedt hatten die Eichstädter Damen noch ein Hühnchen zu rupfen. Hatte man doch im Hinspiel ein schon gewonnen geglaubtes Spiel noch knapp verloren. Diese Scharte auszuwetzen war man in der Oberkrämerhalle angetreten. Zwar fehlten mit Lisa Andreß und Anica Hanke zwei wichtige Spielerinnen, aber der SVE dieser Saison hatte schon mehrfach bewiesen, dass solche Ausfälle über eine geschlossene Mannschaftsleistung zu kompensieren sind. So entwickelte sich in den Anfangsminuten ein Handspiel bei dem nicht nur dem ehemaligen Abwehrstrategen und Trainer der Eichstädter Damen das Herz aufging. Nach 12 Minuten stand es 6:0 für die Oberkrämerinnen. Die defensiv orientierte Deckung stand bis dahin so komplex, dass Schwedt kaum Möglichkeiten fand, die Heimmannschaft zu überwinden. Wenn doch mal ein Ball an der famos arbeitenden Deckung vorbeikam, stand Melanie Braun im Tor ihre „Frau“. Zwar wurden immer wieder beste Chancen im Angriff vergeben, aber die Abwehr blieb der Sieggarant dieses Spiels und die sonst so gefährlichen Schwedter Rückraumwürfe fanden am heutigen Tage nicht viel Anklang. So ging man mit einem 9:2 in die Pause und musste sich lediglich den Vorwurf machen lassen, nicht mehr Tore erzielt zu haben. Schlussfolgernd ging man in die zweite Hälfte um etwas für das Torverhältnis zu tun und zu schnellen und einfachen Toren zu kommen. Gleichzeitig sollten alle Spielerinnen Spielanteile bekommen. So wurde die Balleroberung in den Fokus gestellt und damit die Risikobereitschaft in der Abwehr erhöht. Leider ging diese Rechnung nicht auf, denn die eroberten Bälle landeten nicht in der gewünschten Anzahl im gegnerischen Tor. Stattdessen gelang es den Schwedterinnen sogar, vor allem nach gelungenen Eins-gegen-Eins Aktionen von Petra – Sina Hahne, ein paar Bälle im Eichstädter Tor unterzubringen. Irgendwie hatte der SVE sich doch ein wenig „einschläfern“ lassen und sich dem Spiel des Gegners angepasst. So warf man auch in der zweiten Hälfte „nur“ 13 Tore, konnte aber am Ende einen nie gefährdeten Sieg feiern. Am Ende steht ein Sieg nach einem Spiel, das im Vergleich zu den vorherigen Spielen der beiden Teams sehr fair verlief und kleine Nicklichkeiten nach kurzer Spieldauer wieder vergessen ließ. „Die Mannschaft ist in dieser Saison definitiv gewachsen,“ freute sich Trainer Frank Stephan nach dem Spiel. „Wir haben in dieser Saison bisher fünf Spiele verloren und 10 gewonnen. Natürlich könnten wir mehr erreichen, aber für den Aufwand, den wir betreiben, ist das ein sehr angemessenes Ergebnis.“ Am nächsten Wochenende geht es nach Hennigsdorf. Die einstigen Schlachten, die man dort ausgetragen hat, sind wohl nicht zu erwarten, da der Hennigsdorfer Damen-Handball doch etwas in der Krise zu stecken scheint.

Braun – Wiebach, S. Müller (5), Albrecht (5/1), Röhlinger (2), Teichert, Figul, J. Müller (2), Gebhardt (1), Richter (2), Kennig (2), Rückforth (3)