Auswärtsniederlage in Hennickendorf mit bitterem Beigeschmack

12 Nov

In einem von beiden Mannschaften hart umkämpften, aber sehr fairem Spiel musste sich der SV Eichstädt unerwartet dem HC Hennickendorf geschlagen geben. Das Spiel endete 21:20, hinterließ aber eine Art „Geschmäckle”, aber dazu später mehr. Mit der Devise, den Ball schnell zu machen und aus einer offensiven Deckung heraus, Fehler des Gegners zu provozieren, war der SV Eichstädt ins Spiel gegangen. Diese Prämisse konnte in der ersten Halbzeit erfolgreich umgesetzt werden. Der Tempogegenstoß über die erste Welle durch lange Pässe auf Lisa Andreß und Anica Hanke führten zu einer schnellen Führung. So ging man nach einem Hoch der Gastgeber Ende der ersten Halbzeit dennoch verdient mit einer 9:8-Führung in die Kabine. Das Spiel der Eichstädterinnen wurde in der zweiten Spielhälfte zunehmend unrhythmischer. Die Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns waren in diesem Spielabschnitt nicht immer nachvollziehbar, sodass selbst der Gegner einräumte, einige „seltsame” Entscheidungen gesehen zu haben. Den Hennickendorferinnen gelang kurz nach Wiederanpfiff erstmalig der Ausgleich. Vor allem Lisa Andreß, die einen super Tag erwischte, konnte den SV Eichstädt noch im Spiel halten. Sie netzte ein ums andere Mal ein, sei es durch Konter oder platzierte Rückraumtreffer. Ihre insgesamt 10 Tore reichten aber vor allem deshalb nicht zum Sieg, weil die restlichen Eichstädter Damen nicht nur im Angriff verunsichert wirkten, sondern auch in der Abwehr nicht die gewohnt souveräne Leistung abrufen konnten. Insbesondere die Hennickendorfer Spielerin Karoline Schwarz konnte zum Ende des Spiels nicht ausgeschaltet werden und hatte einen großen Anteil am Sieg ihrer Mannschaft. Objektiv betrachtet ist dies besonders erfreulich für die Gastgeberinnen, denn nach ihrer schweren Verletzung vor knapp einem Jahr in Hennigsdorf war dies die endgültige Rückkehr als Führungsspielerin. Auch Romy Wiedenhoeft und Anja Stutz sollten an dieser Stelle erwähnt sein. Stutz verwandelte gewohnt sicher ihre Siebenmeter und beide Spielerinnen waren auch von ihren Positionen äußerst erfolgreich (zusammen 13 Tore). Am Ende war dieser Sieg auch verdient, da es den Eichstädterinnen in der zweiten Spielhälfte nicht gelang, das Spiel schnell zu halten und man somit nicht die richtigen Antworten auf das Spiel des Gegners hatte. Zudem zeigte der HCH an diesem Tag die mannschaftlich geschlossenere Leistung, der der SVE in der Endphase wenig entgegenzusetzen wusste.
Trainer Frank Stephan machte in der Nachbetrachtung des Spiels deutlich, dass die Mannschaft das Spiel gemeinsam verloren hat. Nicht einzelne Mannschaftsteile waren verantwortlich, sondern die komplette Truppe. „Wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen. Beim nächsten Mal haben wir aus den heute begangenen Fehlern gelernt und stellen sie ab.” Dennoch hatte Frank Stephan – daraufhin befragt, „ein seltsames Gefühl im Bauch.” „Du kommst in die gegnerische Halle und siehst die Schiedsrichter mit dem Gegner in recht vertrauter Art umgehen. In der Halbzeitpause das gleich Bild. Wenn Du dann mehrfach beobachtest, dass einer der Schiedsrichter der Hennickendorfer Bank ein Auge zukneift und dann resümierst, dass Du unabhängig von einigen Entscheidungen die immer subjektiv sind, sieben mal Zeitspiel abgepfiffen bekommst – der Gegner hingegen nicht einmal, dann fühlt man sich schon ein wenig verschaukelt. Die Krönung zum Schluss war dann noch, dass im Freudentaumel der Hennickendorferinnen auch einer der Schiedsrichter umarmt wird. Ich werde morgen mit dem Vorstand des Vereins sprechen, wie in dieser Situation zu verfahren ist. Definitiv wird das Verhalten des Schiedsrichtergespanns an den Schiedsrichterwart gemeldet. Die Neutralität der Schiedsrichter ist ein zu hohes Gut für den Sport und sollte nicht von einzelnen Individuen konterkariert werden.”

Anne Rückforth – Lisa Andreß(10/1), Angelina Kennig(1), Kim Kuizenga, Sandra Figul, Jennifer Prahl, Christin Gebhardt(2), Anica Hanke(2), Svenja Müller(4/1), Jennifer Müller